Mit Blick auf die Testpyramide liegt der Schwerpunkt nicht nur auf Komponententests, sondern ebenfalls auf Integrationstest und Systemtests.
1. Frühe Fehlererkennung
Komponententests: Mit Komponententests werden Fehler während oder direkt nach der Implementierung gefunden.
Komponententests: Durch das frühe Erkennen von Problemen können diese schneller und kostengünstiger behoben werden.
2. Überprüfung der Funktionalität
Sicherstellung, dass jede Komponente ihre definierte Aufgabe erfüllt und spezifikationskonform arbeitet.
Dabei wird insbesondere kontrolliert, dass die korrekten Ergebnisse für gegebene Eingaben geliefert werden.
3. Isoliertes Testen durch Simulation von Abhängigkeiten
Komponententests: Durch die Verwendung von Stubs (Platzhalter), Mocks (Objekt zur Simulation mit Interaktionsüberprüfung) und Fakes (In-Memory-DB statt Datenbank) können externe Abhängigkeiten simuliert werden.
Komponententests: Dies ermöglicht es, die interne Logik der Komponenten in Isolation zu testen, ohne dass externe Systeme integriert oder gestartet werden müssen.
4. Regressionssicherheit
Komponententests: Komponententests verhindern, dass Änderungen an einer Komponente unbeabsichtigte Nebeneffekte oder Fehler in der Funktionalität verursachen.
Dies wird durch die automatisierte Ausführung von Tests sichergestellt, z. B. nach Änderungen im Code.
5. Unterstützung bei Refactorings
Komponententests: Tests auf Komponentenebene erleichtern Refactorings, da Änderungen sicher vorgenommen werden können.
Komponententests: Die Testfälle zeigen sofort, ob eine Änderung bestehende Funktionalitäten beeinflusst.
6. Abdeckung kritischer Randfälle
Komponententests: Komponententests ermöglichen es, gezielt Fehlerzustände, Sonderfälle und kritische Randbedingungen zu überprüfen.
Dies erhöht die Robustheit und Zuverlässigkeit der Software.
7. Basis für die Testpyramide
Als Grundlage der Testpyramide liefern Komponententests eine breite Abdeckung mit kurzen Ausführungszeiten.
Dies minimiert den Aufwand für aufwendigere Integrationstests und Systemtests.
8. Förderung von Vertrauen in den Entwicklungsprozess
Eine gut gepflegte Test-Suite, die kontinuierlich grün bleibt, gibt Entwicklern, Testern und Stakeholdern Vertrauen in die Stabilität und Qualität der Software.
Ziele zur Verbesserung von Tests im Speziellen
Während Komponenten-, Integrations- und Systemtests einen zentralen Beitrag zur Softwarequalität leisten, ist es wichtig, ihre Effektivität und Effizienz kontinuierlich zu verbessern.
Die Optimierung bestehender Tests hat das Ziel, sie zuverlässiger, wartbarer und aussagekräftiger zu machen.
Im Folgenden werden zentrale Ziele für die Verbesserung dieser Tests beschrieben.
1. Erhöhung der Testabdeckung
Ziel: Sicherstellen, dass alle relevanten Codepfade durch Tests abgedeckt werden.
Oft bleiben unkritische Bereiche des Codes ungetestet. Durch gezielte Analysen und die Berücksichtigung von Randfällen und selten auftretenden Szenarien kann die Testabdeckung erheblich verbessert werden.
2. Steigerung der Testqualität
Ziel: Komponententests sollen nicht nur existieren, sondern auch klar, wartbar und nachvollziehbar sein.
So wird sichergestellt, dass die Tests jederzeit verständlich und anpassbar bleiben und einen echten Mehrwert für die Qualitätskontrolle liefern.
3. Reduzierung der Testlaufzeit
Ziel: Effiziente Ausführung aller Tests, ohne auf Aussagekraft zu verzichten.
Durch schnellere Testläufe bleibt die Entwicklungszeit schlank und wird nicht durch langwierige Prozesse ausgebremst.
4. Vermeidung von Flaky-Tests
Ziel: Sicherstellen, dass Tests konsistent und zuverlässig funktionieren. Flaky-Tests, die manchmal bestehen und manchmal fehlschlagen, sollen identifiziert und eliminiert werden.
Dies vermeidet Fehldiagnosen und stärkt das Vertrauen in die Tests.
5. Verbesserung der Wartbarkeit und Modularität
Ziel: Tests sollten unabhängig voneinander funktionieren und nicht auf andere Tests oder spezifische Umgebungen angewiesen sein.
Eine gute Struktur der Tests erleichtert sowohl die Anpassung an neue Anforderungen als auch die Zusammenarbeit im Team.
6. Automatisierungsgrad erhöhen
Ziel: Nahtlose Integration von Tests in Continuous Integration/Continuous Deployment (CI/CD)-Pipelines, um jede Codeänderung automatisch zu überprüfen.
Damit wird sichergestellt, dass Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden können.
7. Verstärkte Berücksichtigung von Randfällen
Ziel: Mehr Fokus auf untypische Eingaben, ungültige Daten oder unerwartete Systemzustände.
Dieses Ziel sorgt dafür, dass auch seltene, aber kritische Fehler erkannt werden und die Software in unterschiedlichsten Szenarien verlässlich funktioniert.
8. Schnelleres Schreiben von Unittests
Ziel: Steigerung der Geschwindigkeit und Effizienz beim Erstellen von Unittests, um eine höhere Akzeptanz und Konsistenz bei der Anwendung von Tests zu fördern.
Das Ziel ist es, Tests ohne großen Aufwand schreiben zu können, sodass sie organisch in den Entwicklungsprozess integriert werden und eine natürliche Ergänzung zur Codierung darstellen.
9. Erstellung einer Testdokumentation
Ziel: Sicherstellen, dass die Strategie und Struktur der Tests transparent und nachvollziehbar dokumentiert werden, um sowohl die Kommunikation im Team als auch die Wartbarkeit und Erweiterbarkeit der Tests zu verbessern.
Eine Testdokumentation hilft dabei, die eingesetzten Tools, Testansätze sowie Konventionen klar festzuhalten. Sie dient als Leitfaden für bestehende Teammitglieder und erleichtert neuen Entwicklern und Testern die Einarbeitung.
Fazit
Die Verbesserung von Komponenten-, Integrations- und Systemtests ist ein kontinuierlicher Prozess, der über das bloße Schreiben und Ausführen von Tests hinausgeht. Indem Testabdeckung, Qualität und Effizienz gesteigert sowie Stabilität und Wartbarkeit berücksichtigt werden, lassen sich Komponententests langfristig optimieren und der Gesamtprozess der Softwareentwicklung verbessern. So tragen nicht nur die Tests selbst, sondern auch ihre fortlaufende Optimierung maßgeblich zur Softwarequalität bei.